Sexuelle Gewalt kommt in den unterschiedlichsten Arten vor. Häufig betroffen sind vor allem Migrantinnen und homosexuelle Frauen. Doch auch im Laufe einer therapeutischen Behandlung kommt es immer wieder zu sexuellen Übergriffen.
Nicht selten kommt es vor, dass Therapeuten ihre Macht gegenüber ihren Patienten ausnutzen. Denn Patienten vertrauen ihrem Therapeuten ihre Probleme und innersten Gedanken an. Der Therapeut ist somit für den Schutz der Patienten verantwortlich. Aufgrund des Vertrauens, dass sich logischerweise mit der Zeit aufbaut, können gewisse Gefühle enstehen. Die Psychotherapie sollte allerdings ein Ort sein, an dem über alles gesprochen werden kann, ohne eine persönliche Beziehung zu entwickeln. Oftmals fühlen sich auch Patienten zu ihrem Therapeuten (sexuell) hingezogen. Die Aufgabe des Therapeuten ist es allerdings, eine bestimmte Distanz zu bewahren. Verantwortungslose Therapeuten nutzen derartige Wünsche jedoch häufig aus, um ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.
Ferner sind sexuelle Beziehungen zu Patienten im Arztrecht und in den Ethik-Richtlinien deutlich untersagt. Folgendes gilt auch nach einer Therapie. Professionelle Psychotherapeuten wissen nämlich, dass sexueller Kontakt einer erfolgreichen Therapie im Wege steht. Überdies kann es eine zusätzliche Belastung für die Betroffenen darstellen. Somit stellt jede sexuelle Annäherung, einen schweren Missbrauch sowie eine Ausbeutung der Betroffen dar. In dieser Hinsicht darf es auch keine Ausnahmen geben.
Schließlich öffnen sich Klienten ihrem Therapeuten und zeigen ihm, ihre schwache und verletzliche Seite. Im Folgenden entsteht eine Art von Abhängigkeitsverhältnis, in dem Betroffene leicht manipulierbar sind. So kommt es häufig zu einem emotionalen Missbrauch. Typisch ist beispielsweise ein Rollentausch. Der Therapeut schlüpft in die Rolle des Patienten und rückt seine Wünsche und Bedürfnisse in den Vordergrund. Hierdurch wird die Therapie der tatsächlich zu behandelnden Klientin gefährdet.
Der Großteil der Therapien verläuft natürlich ordnungsgemäß nach bestimmten Regeln und Prinzipien. Vor allem Menschen mit seelischen Problemen, finden bei einem Psychotherapeuten die nötige Unterstützung. Nichtsdestotrotz gibt es auch hier immer wieder Ausnahmefälle. Manche Therapeuten nutzen nämlich die Schwäche ihrer Patienten, zur Befriedigung ihrer eigenen Bedürfnisse. Schätzungen des Instituts für Psychotraumatologie Freiburg/Köln zufolge, kommt es in Deutschland jährlich zu mindestens 300 bis 600 sexuellen Übergriffen, innerhalb einer Therapie. Das statistische Risiko eines sexuellen Übergriffs, liegt somit insgesamt unter einem Prozent.
Frauen werden eher zu Opfern von sexuellen Kontakt vonseiten des Therapeuten, als Männer. Besonders, wenn die Frauen bereits früher sexualisierter Gewalt ausgesetzt waren. Dennoch sollte die geringe Gefahr eines Missbrauch in psychologischen Beratungen, Sie nicht von einer Therapie abhalten. Die meisten Psychotherapeuten sind sehr kompetent und gewissenhaft auf ihrem Gebiet. Trotzdem können Informationen helfen, ein potenzielles Risiko zu erkennen und einzuschränken.
Zuallererst sollten Sie sich gut über die Therapieeinrichtung erkundigen. Gibt es praktische Übungen, Entspannungsverfahren, findet das Gespräch im Liegen oder Sitzen statt? Es ist wichtig, dass Sie bereits im vorhinein, über die angewandten Methoden Bescheid wissen. Zudem dürfen körperliche Berührungen niemals eine sexuellen Charakter aufweisen. Obwohl es möglich ist, dass Sie als Patient Gefühle entwickeln oder eine sexuelle Anziehung gegenüber ihrem Therapeuten spüren, sind sexuelle Kontakte strikt verboten.
Des Weiteren sollten Sie Sitzungsdauer, Häufigkeit, Bezahlung und Ort der Behandlung im voraus abklären und auch dementsprechend einhalten. Sollte sich etwas ändern, muss dies vom Therapeuten begründet werden. Sollten Sie dennoch Zweifel an ihrer Therapiestelle haben, können Sie sich bei Ihrer Krankenkasse, der Ärztekammer oder in öffentlichen Beratungsstellen zusätzliche Informationen einholen.
Mehr als 80 Prozent der weltweit fliehenden Menschen, sind Kinder und Frauen. Allerdings gelangt davon nur rund ein Viertel der Frauen in reiche Industrieländer. Der Rest übersiedelt in die Nachbarstaaten ihrer Herkunftsländer. Vor allem weil es ihnen an den notwendigen Ressourcen, wie Geld oder Mobilität mangelt. Die betroffenen Frauen flüchten aus unterschiedlichen Gründen. Dazu zählen zum Beispiel Armut, Krieg, Hunger oder politische Verfolgung. Auch frauenspezifische Gründe verleiten zur Flucht. Darunter fallen beispielsweise:
Infolgedessen treiben unmenschliche Lebensumstände vielzählige Frauen in die Flucht. Doch auch während der Flucht haben die Frauen mit ähnlichen Umständen zu kämpfen. Denn viele Frauen werden von Fluchthelfern vergewaltigt oder leiden in ihrem Migrationsland ebenfalls unter sexueller Gewalt und Diskriminierung. Oftmals werden Sie zur Prostitution gezwungen oder dürfen keinen Beruf ausüben. Des Weiteren erhalten viele Frauen lediglich ein Aufenthaltsrecht, dass von ihrem Ehemann abhängig ist.
Homosexualität ist nach wie vor in vielen Ländern ein Tabu-Thema. Dennoch ist ein großer Fortschritt zu erkennen. Seit 1. Oktober 2017 dürfen in der Bundesrepublik Deutschland homosexuelle Paare offiziell heiraten.
Ehe für alle – dies ist für viele Staaten noch ein Fremdwort. Nichtsdestotrotz sind auch hierzulande viele lesbische Frauen, weiterhin Diskriminierungen ausgesetzt. Lesben leiden unter dem Verlust von Privilegien, sozialem Ausschluss sowie oftmals unter physischer und psychischer Gewalt.
Nicht selten werden lesbische Frauen aufgrund ihrer sexuellen Neigung, Opfer von von sexualisierter Gewalt. Laut einem Bericht von EMMA, erfährt ca. jede fünfte homosexuelle Frau, Gewalt angesichts ihrer sexuellen Orientierung. Dies gilt als schwerer Angriff auf die Identität, sowohl als Frau als auch als Lesbe.