Rituelle Gewalt – ein grausamer ,,Glaube“

Rituelle Gewalt wird von grausamen Sekten praktiziert. Es ist so unfassbar, dass unsere Gesellschaft gerne darüber schweigt.

Was ist rituelle Gewalt?

KerzenRituelle Gewalt bezeichnet eine äußerst schwere Form der Misshandlung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Zweck der rituellen Gewalt ist die Traumatisierung der Opfer. Dabei wird Gewalt in körperlicher, psychischer und sexueller Form ausgeübt. Die Gewaltanwendung erfolgt oft bis hin zur Tötung. Dies findet meist im Rahmen von Zeremonien statt. Zielsetzung ist die Verwirrung und gewaltsame Einschüchterung der Opfer. Außerdem werden sie durch spirituelle bzw. religiöse Glaubensvorstellungen manipuliert. Die Ideologie dieser Gruppen basiert meist auf dem Satanismus.

Rituelle Gewalt wird über einen längeren Zeitraum wiederholt und findet meist in Gruppen statt. Diese Gruppierungen unterliegen einem hierarchischen und männlich dominierenden System, welches auf eine lange Tradition zurückblickt. Diese wird teilweise über Generationen hinweg weitergegeben.

Des Weiteren steht rituelle Gewalt oft in enger Verbindung mit organisierter Kriminalität, wie beispielsweise Menschenhandel oder Kinderprostitution. Es besteht ein strenges Schweigegebot, dessen Nichteinhaltung schwere Konsequenzen zur Folge hat. Auch aus dem Kult auszutreten ist nahezu unmöglich. Personen die dies in Betracht ziehen werden erpresst, unter Druck gesetzt, verfolgt oder im schlimmsten Fall getötet.

Welche Rituale gibt es?

Die Rituale der Gruppen werden besonders an Feiertagen vollzogen. Dazu gehören die Walpurgisnacht, die Sommer-/Wintersonnenwende, Halloween und Weihnachten. Alle Feiertage erfordern ein Tier- sowie ein Menschenopfer. Als Tieropfer wird meist das Lieblingstier des Satans verwendet – der Schafbock. Oftmals melden sich Personen freiwillig als Menschenopfer, da sie auf eine Belohnung im Jenseits hoffen. Akzeptiert werden jedoch nur Menschenopfer, die als besonders guter Schüler der Lehre Satans gesehen werden. Die Feiertage laufen meist ähnlich wie ihre Messen, folgendermaßen ab:

  • Tieropferung
  • Gebete
  • öffentliche Folterungen
  • Menschenopferung

Anlässlich der Sommersonnenwende und der Walpurgisnacht werden Orgien veranstaltet. Frauen und Mädchen kommen nackt zur Messe und werden mit Schafsblut beschmiert. Nach dem darauffolgenden Menschenopfer findet die Orgie statt. Dabei wird das Blut des Menschenopfers in sich aufgenommen. Zur Walpurgisnacht ist das Menschenopfer immer weiblich, bei der Sommersonnenwende ist dies variabel. Darüber hinaus gibt es einmal im Jahr ein großes Treffen mit weiteren Gemeinschaften. Hierbei handelt es sich um eine große Messe, bei der vielzählige Schafböcke sowie Menschen zum Opfer gebracht werden. Es werden Orgien gefeiert und Priester spornen zu Folterungen an.

Welche Personen gehören solchen Kulten an?

Die amerikanische Psychologin Ellen Lacter unterscheidet zwischen drei Täterkreisen:

  1. Sex-Ringe: Dazu gehört Kindes-Prostitution, Missbrauch und Pornografie. Dieser verfolgen häufig faschistische und satanistische Ideologien.
  2. Einzeltäter/Psychopathen: Hierzu zählen zum Beispiel Serienmörder oder Vergewaltiger
  3. Anhänger des Satanismus oder schwarzer Magie: Spirituelle Ziele werden hier durch Misshandlung verfolgt.

Kind mit Zettel am Mund ,,Help me"

Die Täter handeln meist in Gruppen und sind hauptsächlich männlich. Zudem finden sich Täter in allen Gesellschaftsgruppen wieder. Die meisten werden bereits in die Sekte hineingeboren. Kinder werden von den Eltern verkauft oder von klein auf, nach den Regeln des Kults erzogen.

Kinder werden innerhalb der Familie gefoltert, vergewaltigt und auf Schmerz ausgerichtet. Sie nehmen an Treffen des Kults teil und dürfen, so wenig Kontakt wie möglich, zu Außenstehenden der Sekte haben.

Auch die Wahl des Berufs wird von der Sekte vorgegeben. Dabei kommen insbesondere Berufe wie Lehrer oder Arzt in Frage. Daher üben Kult-Mitglieder oft angesehene Berufe wie Arzt, Lehrer, Anwalt, Polizist oder Psychiater aus.

 

Was ist Satanismus?

Das Wort ,,Satan” entspringt aus dem Hebräischen und bedeutet übersetzt ,,Gegner”, ,,Anfeinder” und ,,Widersacher”.  Aleister Crowley (1875-1947) und Anton Szandor LaVey (1930-1997) gelten als Begründer des modernen Satanismus. Zu den bekanntesten satanistischen Organisationen zählen die „Church of Satan“ (COS), der „Order of Nine Angles“, „Temple of Set“ (TOS) und der „Misanthropic* Luciferian Order“. Es gibt verschiedene Strömungen des Satanismus. Diese verfolgen unterschiedliche Zielsetzungen und Inhalte. Nichtsdestotrotz weisen alle Strömungen gemeinsame ideologische Merkmale auf:

  • Die Selbsterhöhung- und Verherrlichung des Menschen steht im Mittelpunkt
  • Es gilt das Gesetz nach Aleister Crowley: ,,Tu’, was du willst”
  • physische, psychische und sexualisierte Gewalt
  • hemmungsloses Ausleben von Gewalt und Sex
  • Hierarchie bzw. ,,Gesetz des Stärkeren” (=Sozialdarwinismus)
  • Pflicht der Verschwiegenheit

So unterscheidet man beispielsweise, zwischen folgenden Formen des Satanismus:

  • Schriftzug Satan auf WandAtheistischer Satanismus: Bei dieser Ausprägung des Satanismus, spielt der Satan eine verblüffend bedeutungslose Rolle. Der Mensch, der sich selbst zum Gott erhebt, steht hierbei Mittelpunkt. Er ist sein eigener Gesetzgeber und ihm ist alles erlaubt. Es werden Rituale ausgeübt, die der Selbstverwirklichung dienen sollen.
  • Neo-Satanismus: Hier steht die Selbstverherrlichung des Menschen im Mittelpunkt. Diese Form richtet sich besonders nach den Grundlagen des ,,Buch des Gesetzes” von Aleister Crowley.
  • Okkuleter Satanismus: Der Satan wird als Gegenspieler Gottes verehrt sowie eine anitmoralische und antichristliche Weltanschauung vertreten.
  • Ambulanter- bzw. kultureller Satanismus: Dazu zählt man den Jugendsatanismus mit selbstentwickelten Ritualen, Black Metall Satanismus und den Drogensatanismus.